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Vor einigen Jahren habe ich angefangen Didgeridoo zu spielen. Zuerst auf einfachem HT-Rohr aus dem Baumarkt. Das ist extrem billig (ca 3€), absolut pflegeleicht und klingt gar nicht mal sooo schlecht. In der Minimalversion braucht man nur ein graues 40mm HT-Rohr von 1,5m Länge und eine 40mm Gummimanschette (findet man im Baumarkt neben den Rohren). Die Manschette einfach über das Rohrende stülpen und fertig ist das Einsteiger Didgeridoo!
Wie man sieht, habe ich das dann noch etwas aufgehübscht. Der Schalltrichter besteht aus einem Reduzierstück 110->50, daran ein Reduzierstück 50->40, daran das HT-Rohr).
Das Gebilde wurde angeschliffen und dann
leuchtendrot lackiert. Unten ist es mit Paketband umwickelt. Das Band wurde dabei mit
Uhu fixiert.
Das Mundstück ist eine Gummimanschette:
Bei diesem Didge habe ich sie über das dickere Rohrende gestülpt und vorher das Endstück (in dem der Dichtungsring sitzt) abgesägt. Die Manschette sitzt dann etwas fester und man kann das Gummi etwas besser an den Mund anschmiegen.
Das geht auch mit 50er HT-Rohr, ist aber etwas schwerer zu spielen, da man deutlich weniger Gegendruck erhält. Wie man an der stellenweise fehlenden Farbe erkennt, wurde das Didge vor dem Lackieren schlecht angeschliffen und über die Jahre deutlich härter rangenommen:
Das Mundstück ist hier aus Kunststoff gedreht, mit Wachs befestigt und spielt sicht sehr angenehm.
In der Form habe ich diverse Didges gebaut, viele aber inzwischen anderen Leuten vermacht oder das Rohr anderweitig verbastelt.
Hier noch ein ganz besonderes Stück:
Der untere Teil ist ein Rumpf von einem Modellbauflugzeug, den der Modellbauer freundlicherweise nicht verschrottet, sondern mir hat zukommen lassen.
Mit etwas Bauschaum (oder war es PU-Leim?) wurde der GFK-Trichter an ein PVC-Rohr geklebt.
Da das Rohr etwas zu kurz war, habe ich es einfach verlängert.
Das Ding ist federleicht, spricht total super an und hat einen außergewöhnlichen Klang.
Mit einem Kopfgeschirr kann man ein Didge übrigends auch freihändig spielen:
Da es dem Schall nix ausmacht, wenn er um die Kurve muss, kann man so ein Didge auch aus vielen Bögen bauen. Hier mein Reise-Didge, das auseinandergenommen in jeden Koffer passt.
Das Mundstück ist aus Holz gedrechselt und mit Tesa-Moll als Dichtung eingesetzt.
Übrigends: In eines der graden Rohrstücke stecke ich unterwegs meine elektrische Zahnbürste und verstopfe das Rohr mit paar Socken. So verpackt kommt mein Koffer nicht mehr summend aus dem Flieger, weil irgendwas in der Kulturtasche auf den Startknopf der Bürste gedrückt hat.
Nachdem ich
viel PVC bespielt hatte, strebte ich nach einem Holz-Didge. Die sind aber
recht teuer. Also habe ich mir eines aus Resten zusammengeleimt.
Hier ein
paar Bauphasen-Bilder:
Die total stabile Multiplexplatte ergabt ein sauschweres Didge. Aber es ist aus Holz. Ich war also nach dem Bau echt gespannt, wie der Prügel klingt.
Angesetzt, reingebrabbelt. Pfffchchchch - kein Ton. Also das (abschraubbare) Mundstück mehrmals überarbeitet. Pffffffffft. Immer noch kein Ton.
Hm, offensichtlich hatte ich mich zu wenig mit dem eigentlichen Prinzip dieses Musikinstruments beschäftigt. Ich hatte ja einfach einen Trichter gebaut. Der Effekt war sehr ernüchternd: Da kommt nämlich ums Verrecken überhaupt gar kein Ton raus!
Da habe ich ziemlich doof aus der Wäsche geschaut und
mich erstmal ordentlich schlau gemacht. Hier meine Erkenntnisse:
Der Ton
kann nicht entstehen, weil
sich keine stehende Welle bildet.
Der obere Teil muss grade sein, damit sich so eine Welle bilden kann. Dazu bedarf es einer Unstetigkeit,
durch die ein Teil der Welle reflektiert wird. Man darf also nur unten zur Auskopplung einen
Schalltrichter anbauen. Der bewirkt eine Impedanzanpassung der Welle an die umgebende Luft. Im
Rohr hat man nämlich eine Druckwelle mit großer Amplitude bei kleiner Fläche.
Am Ausgang des Schalltrichters
dann eine große Fläche
mit geringerm Hub. Das bewirkt nichts anderes als eine Lautstärkeerhöhung. Die
optimale Auskopplung erhält man übrigends durch einen Trichter, dessen Öffnung
eine Traktrix-Kurve
bildet (Kugelwellenhorn).
Hätte ich das alles bloß vorher gewusst!
Von meiner Frau bekam ich ein hübsch bemaltes echtes Eukalyptus-Didge geschenkt. Blöderweise sah das mitgelieferte Wachs-Mundstück zum selbst anbringen so aus:
Der Krümelkram wurde reklamiert und von der Ersatzlieferung erstmal ein Silikonabdruck erstellt:
Damit konnte ich
die Krümel auch wieder in Form schmelzen und besaß damit ein Ersatzmundstück.
Da ich bisher nur auf Gummistopfen gespielt hatte, war das leicht klebrige Wachs
eher unangenehm. Ich habe da viel dran rumgeknetet, ohne ein wirklich gutes Mundstück
hin zu bekommen.
Beim nächsten Didge-Workshop wurde mir geraten,
das olle Wachs einfach weg zu lassen und direkt das Eukalyptus zu bespielen.
Ich war erstaunt, wie gut das klappt! Nie wieder Wachs...
Mein Didge hat ein paar fiese Risse bekommen. Zu Glück weiß ich, wie man sowas flickt:
Eventuell den Riss
am Ende anbohren, damit
er nicht weiterläuft.
Dann Grill-Holzkohle fein mahlen (oder feilen), um Kohlepulver zu erhalten. Damit wird der Riss
dann komplett ausgefüllt. Nun tränkt man das Pulver mit Sekundenkleber. Die Pampe wird
ziemlich heiß und nach wenigen Minuten ziemlich fest. Nun kann man mit feinem Schleifpapier
die Oberfläche nacharbeiten. Anschließend kommt etwas Klarlack über die geschmirgelten
Stellen.
So sieht das nach der Reparatur aus:
Meine Frau meint, das Didge ist zu dekorativ, um nur in der Ecke rumzustehen. Ich solle das doch schön an die Wand hängen.
Das war gar nicht so einfach. Ich wollte das Ding ja nicht einfach mit Kabelbindern oder Klettband aufhängen. Mir schwebte eine Halterung vor, die dezent ist, aber von der ich das Instrument ganz leicht abnehmen kann. Ich wollte eine Halterung, die das Didge quasi schwebend erscheinen läßt.
Und das ist bei rausgekommen.
Es sieht doch wirklich so aus, als würde die Hand das Didge locker halten und es ansonsten ein paar cm vor der Wand schweben.
Der Trick ist eine dezente Halterung, die in den Schalltrichter greift. So sieht die aus, wenn man das Didge abnimmt:
Die Halterung mit Didgeridoo:
Die obere Halterung ist eine ziemlich
exakte Nachbildung meiner Hand, auf der das Didge locker aufliegt.
Dazu habe ich mir Abformmasse
vom Zahnarzt besorgt (so ein
High-Tech-Alginat). Das Pulver in
einem Gefäß mit Wasser angerührt und meine Finger leicht gebogen reingesteckt.
Im Gefäß befindet sich hinten ein Holzklotz und vorn ein rundes Stück
Kunststoff in Didge-Durchmesser. Zum einen um Alginat zu sparen, zum anderen als Orientierung
für die die Fingerbiegung. Nach wenigen Minuten konnte ich die Hand rausziehen
und erhielt diese Form:
Dann habe ich Epoxid angemischt und die Form damit gefüllt.
Oben drauf kam eine Trägerplatte mit zwei Schrauben, die ein paar cm in die äußeren Finger ragen, damit die Platte auch gut hält.
Am nächsten Tag wurde ausgeformt:
Mist - da hat sich Wasser eingelagert, wodurch das Epoxy milchig wurde. Also nochmal das Ganze. Diesmal habe ich die Form im Wasserbad auf 40° erhitzt.
Dadurch trocknete sie vor dem vergießen
innen besser und das Epoxy wurde viel schneller fest und hatte somit weniger Zeit, Feuchtigkeit
aufzunehmen.
Das Ergebnis war super und wurde gleich montiert:
Mit aufgelegtem Didge sieht das nun so aus:
Beim rumspielen mit
einem Laserpointer habe ich mal auf die Epoxid-Hand geleuchtet und war von der Wirkung
begeistert.
Also habe ich mir eine kleine verstellbare Halterung für
ein Lasermodul konstruiert:
Die auf dem 3D-Drucker ausgedruckt und an einen entfernt stehenden Schrank gespaxt.
Mit den zwei Stellschrauben
kann ich den Laser präzise justieren. Das Gummiband zieht den Laser
gegen die Schrauben, der kleine gelbe Klumpen war nötig, da ich keine
Schraube in passender
Länge hatte.
Mit
Deckel drauf ist das ein völlig unscheinbares Kästchen:
Der mit 0,8mW augensichere Laser strahlt seitlich von unten aus ca. 3m Entfernung auf die Hand. Es kommt ziemlich genau drauf an, wo der Strahl die Hand trifft. Mit etwas Gedund findet man den Punkt, bei dem die ganze Hand erstahlt.
Versorgt wird der Laser einfach aus einem 5V Steckernetzteil. Und wenn es dunkel wird, leuchtet nun meine Ersatzhand, ohne dass da irgendwelche Kabel zu sehen wären:
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Aber der Seitenquelltext (strg-U) sieht auch interessant aus, zumindest wenn man ihn mit einem Monospace Font in sehr kleiner Schriftgröße betrachtet.