Ausgangssituation |
Zeit Sparen |
Fernsehen, aber richtig |
Die Superglotze |
Nachtrag |
Wartungsarbeiten |
Das Innere des LNB |
Fernsehen XXL |
Neuer Rechner |
Beamer Spielereien |
Fernbedienung tunen |
Schlafstörungen |
Dreizehn Jahre (1991 - 2004) habe ich auf Fernsehen
verzichtet. Im Ernst, ich hatte keinen
Empfänger. Wohl aber einen Video-Monitor (ist übrigens teurer als ein Gerät
mit Tuner und hat nicht mal 'ne Fernbedienung), zwei Videorekorder ohne Tuner und irgendwann
auch einen DVD-Player. Mit dem Videorekorder hab ich hauptsächlich Hörspiele
aus dem Radio aufgenommen. Einen Kassettenrekorder kann man nämlich nicht programmieren
- und er kann keine 3h Sendungen aufzeichnen. Auf eine 240er Kassette für damals
5DM krieg ich in Longplay 8h Audio in hervorragender Qualität.
Aus der Videothek hab
ich mir die Filme ausgeliehen, die ich sehen wollte. Das war letztendlich sogar billiger
als die TV-GEZ-Gebühr.
Viele Leute kaufen sich einen leistungsstarken Wagen, damit sie schneller von A nach B kommen. Um Zeit zu sparen. Aus dem gleichen Grund gibt es Spülmaschinen, Mikrowellenherde und Fast Food Restaurants. Aber wer viel Zeit spart müsste ja eigentlich auch viel Zeit haben. Merkwürdigerweise haben Leute mit Mikrowellen und leistungsstarken Autos fast nie Zeit. Die verbraten sie wahrscheinlich abends vor dem Fernseher. Dann wird von Kanal zu Kanal gezappt , in der Hoffnung, etwas an Unterhaltung zu finden, das erträglich ist. Und viel Zeit geht in das Dulden von Werbung. Wenn ich also auf der Autobahn geschickt drängeln würde, könnte ich früher zu Hause sein und mir noch mehr Waschmittelwerbung reinziehen!
In meiner
Freizeit will ich mich erholen (von was auch immer), oder etwas erleben. In den 80ern habe ich
teilweise richtig viel Fern gesehen. Irgendwann habe aber auch ich kapiert, dass Fernsehen absolut
keine Erholung und auch kaum ein Erlebnis
ist. Es kann halt ganz amüsant
sein. Man kann dabei abschalten. Was nichts weiter bedeutet, als sich selbst
davon abzuhalten, sich mit eigentlich zu erledigenden Dingen oder etwas wirklich
interessantem zu beschäftigen.
Statt selbst etwas zu erleben, hänge
ich vor der Kiste und sehe zu, wie Andere etwas spannendes erlebt haben.
Dieses Erlebnis wird jedoch stark getrübt durch die Unterbrechung spannender Unterhaltung
mittels Werbung. Während ich zusehe, wie irre es in der Welt hinter
der Mattscheibe zugeht, werde ich immer wieder in die öde Realität zurückgeholt.
Wenn man Nachwuchs hat, ist Fernsehen doppelt anstrengend: Was tun, wenn
bei einem packenden Film das Baby schreit? Hoffen, es beruhigt sich. Hoffen,
die gerade sehr spannende Szene werde gleich zu Ende sein - und dann kümmere
ich mich. Hoffen jemand
anderes kümmert
sich. Auf jeden Fall ist man dann im Stress. Also keine Erholung. Gleich fängt
der Film an; warum will das Kind gerade heute nicht einschlafen?. Stress für
Alt und Jung!
Ein TV kommt also eigentlich nur in Kombination mit einem Videorekorder
in Frage. Heute aufzeichnen, irgendwann gucken. Bei Geschrei Pausentaste.
Bei Werbung Fast Forward.
Es ist aber kaum praktikabel, dies mit einem
normalen VHS-Rekorder zu machen. Entweder ist keine leere Kassette da,
oder man muss sich entscheiden, welche man überspielen will. Das Ding
muss unter Zuhilfenahme der Programmzeitschrift aufwendig programmiert werden. Und bei
Sendungen, über die am nächsten Tag geredet wird, muss ich ja erst
warten, bis die Aufnahme beendet ist, bis ich sie sehen kann.
Hier schon mal ein völlig unspektakuläres Bild von einem TV-Monitor der Teil eines super TV-Gerätes ist.
In 8/2004 hatte die Zeitschrift
c't aus dem Heise Verlag eine
CD als Beilage, mit der man einen PC zum Videorekorder machen kann.
Das Ding kann alles, was
man zum richtigen Fernsehen braucht. Da ich noch einen Celeron-400MHz Rechner rumstehen
hatte, wurde ich weich. Abstimmung mit der Familie: Wollen wir Fernsehen
anschaffen? Antwort: Die Kinder wollten nicht (!), meine Frau schon und damit
waren die Kinder überstimmt.
Also: Sat-Schüssel, LNB und TV-Karte
für den PC besorgt. Software installiert. Da ich keine Ahnung hatte,
wie die Software zu bedienen ist, wie man die ganzen Frequenzen und Sender einstellt
und was man tun muss, um überhaupt erst mal ein Bild zu bekommen,
habe ich die Schüssel auf dem Gartentisch montiert, das SAT Kabel ins Wohnzimmer
geworfen und alles angeschlossen. Als ich mit
dem Kompass die Ausrichtung der Schüssel
genau einstellen wollte, hörte ich die Kinder aus dem Wohnzimmer schreien,
ich sollte das lassen, das Bild wäre jetzt weg. Ich war echt erstaunt. Der
ganze Klumpatsch hatte auf Anhieb einfach so funktioniert. Ein Hoch auf
die Software-CD!
Inzwischen ist der PC in den Keller gewandert.
Er hängt unter der Decke des Wohnzimmers, rauscht vor sich hin und versorgt TV-Monitor und Stereoanlage mit seinen Signalen. Die Fernbedienung, der Power-Schalter und die Power-Led wurden verlängert
und ein LAN-Kabel ins Arbeitszimmer gezogen, damit ich vom PC aus Sendungen programmieren kann.
Fernsehen ist jetzt erträglich:
Das Gerät nimmt alles Mögliche
an interessanten Sendungen auf. Ist die Platte voll, verschwinden ältere Aufnahmen. Man
kann Filme einfach zeitversetzt sehen. Und das Beste ist: mit dem integrierten
NoAd Tool sieht sich der PC fertige Filme an und setzt Sprungmarken, wo er Werbung
vermutet. Kommt ein Werbeblock, muss ich nicht mehr 6-8 Minuten Pinkelpause machen,
sondern nur auf die 8 der Fernbedienung drücken. Schon wird ans Ende der Werbung
gesprungen. Echt genial.
Die Bedienung ist sau einfach. Dass dort ein Linux werkelt,
merkt keiner in der Familie.
Nach wie vor ziehe ich es jedoch vor, selbst etwas zu
erleben, anstatt anderen dabei chipsfressendbiersaufenderweise zuzusehen. Aber manchmal
fällt mir einfach nix besseres ein. Ob Fernsehen
doch blöd macht?
Das mit dem LAN-Kabel quer durchs Haus hat
sich als störend herausgestellt.
Also hab ich eine Woche lang versucht, eine
WLAN-Karte unter Linux auf dem VDR zum laufen zu bringen. Leider ohne Erfolg. Das Gemaule
war übrigens groß, weil das Ding halt eine Woche nicht verfügbar war.
Jetzt hab ich mir ein zwei Lan-Über-Stromnetz Adapter bei Pollin
bestellt ( Powerline
Ethernet Adapter-Set ). Leider war einer bei Anlieferung kaputt. Also weiter
warten.
Lan Adapter sind gekommen. Einfach eingesteckt, Konfig-Software
aufgespielt, als Passwort GEZfahnder eingegeben und fertig. Saugut: Es funktioniert
einfach! Vom Keller bis
unters Dach hab ich noch
etwa 10MBit - das reicht allemal.
Jetzt kann ich die Strippe durchs Haus wieder einrollen.
Nach 3 Jahren fing der Fernseher an
zu mucken:
Nach dem Starten bleibt das Bild weg. Das Menü ist aber sichtbar. Aufzeichnungen
sehen geht auch.
Erst hatte ich die Empfangskarte im Verdacht. Also habe ich den Rechner und die Kartenkontakte mal gründlich sauber gemacht. Das half aber nicht.
Also ist es entweder ein Wackler im Kabel (ich habe 2 Verbindungsstellen), oder der LNB.
Wegen der gerade laufenden Fußball-EM 2008 wird der Druck aus der Familie stärker - ich muss handeln! Da sich der LNB leichter tauschen läßt als das Kabel, habe ich Unvernunft vor Geiz walten lassen und den Kindern so'n überteuerten LNB aus dem Baumarkt besorgt.
Jetzt muss einer auf's Dach und schrauben. Umpf -Ich fühle mich da gar nicht wohl.
Gut, dass mein großer Fußball-Fan eine Kletterausbildung hat!
Ich habe zusammen mit zwei guten Freunden (Mein Nachbar und 'ne Flasche Bier) im Garten gestanden und Regie geführt. Das ging prima, weil wir beide ein Fernglas hatten und so jeden Handgriff genau verfolgen konnten. Von uns gibt's leider kein Foto - auch wenn das bestimmt schön bescheuert aussah.
Testhalber habe ich mal durch das Fernglas fotografiert. Für freihändig aus der Hand war ich überrascht, wie gut das geht:
Seit dem LNB-Wechsel läuft der Fernseher wieder einwandfrei!
Wenn ich schon mal 'nen defekten LNB in der Hand habe, muss ich den natürlich aufmachen. Unter dem Plastikdeckel ist ein Trichter mit 3 Ringen:
Am Boden des Trichters steht ein kleiner Golddraht raus, dahinter eine T-förmige Platine
Von hinten findet man 2 Trimmer unter dem Schutzlack.
Das Gehäuse ging echt schwer auf. Irgendwann aber machte es knack und der Deckel war ab.
Oh - jetzt erkenne ich: es sind 3 Trimmer, weshalb ich den Aluguss durchreißen musste. Daher ging das Gehäuse so schwer auf!
Die Trimmer
bewegen innen aber nix, sondern haben einfach einen bestimmten Abstand zur Platine.
Auf der Platine ist dann wirklich noch ein wenig Elektronik:
Und die Leiterbahnführung ist - wie bei HF üblich - irgendwie magisch.
Wenn man auf dem Sofa sitzt, kann man die Untertitel auf dem Monitor nur mit dem
Fernglas lesen. Sehr lästig! Daher habe ich manchmal den Schaukelstuhl vor den
Monitor gezogen, um ein
wenig mehr TV-Erlebnis zu
haben.
Nun habe ich einen größeren Fernseher geerbt. Aber meine bessere Hälfte
will so ein Monstrum nicht im Wohnzimmer haben.
Gut, kommt's halt in den Keller - dem Ort wo die meisten Monster wohnen.
Dazu habe ich ein stabiles Regal in Sonderlackierung gefertigt:
Meine Tochter wollte unbedingt die Optik der dicken Bretter - ich wollte unbedingt "weiß mit einem Hauch blau" als Farbe. Das Teil aus MDF-Platten zusammenzuleimen wäre ja einfach gewesen, aber dann kommt man zum lackieren nicht mehr dran. Und nach dem lackieren hält der Leim natürlich nicht mehr.
Daher habe ich die Bretter einzeln lackiert und dann mit Schrauben zusammengebaut. Die Schrauben kommen alle von außen, wurden übergespachtelt und dann nochmal lackiert. Grundiert habe ich mit speziellem MDF-Grund - soll ja ordentlich werden.
Schnelltrocknend? Der Kram ist was für Mega-Geduldige! Bei mir ist die Suppe auch nach 24 Stunden nicht schleifbar gewesen. Nach dem ersten Brett bin ich dann wieder auf den Klassiker umgestiegen:
Man muss zwar mit Gasmaske arbeiten, aber die Grundierung trocknet direkt hinter dem Pinsel. Wenn die Vorderseite eingepinselt ist, kann man das Brett umdrehen und weiterpinseln. Total super!
Die Deckfarbe die ich wollte, gab es auf der Pantone-Farbskala leider nicht. Mit viel freundlichen Worten und jeder Menge Geduld habe ich im Baumarkt die Farbmischerbedienfrau dazu bekommen, in den manuellen Modus zu wechseln und mir meine Wunschfarbe zusammenzubasteln. "Aber auf Ihre Verantwortung! Ich kann ihnen nicht garantieren was dabei rauskommt wenn man ihre Zahlen eingibt! Sie müssen die Farbe dann aber auch abnehmen! "
Yup. Leg los, hier sind meine Zahlen:
Und der Farbton ist wirklich super!
Leider ist das
auch so eine schnarchlangsame Farbe. Das Regal hat mir damit wochenlang die Werkstatt blockiert,
da ich für den Hochglanzlack
wieder unter einem Lackierzelt
aus Folie mit staubfreier Belüftung arbeiten musste. Und das Zelt hat fast
die ganze Werkstatt ausgefüllt.
Mein Lackier-Lüfter
wurde umgebaut - jetzt bläst
er durch einen Pollenfilter sehr saubere Luft in das Zelt.
Davon gibt's keine Fotos, denn es sah wieder mal so aus:
(siehe Violett
)
Allerdings habe ich zusätzlich
nasse Bettlaken aufgehängt und mit der Sprühflasche Wasser verteilt
um den Staub zu binden.
Das Endergebnis ist nun ein hochglanzpoliertes Kinder-Medien-Center im Gästezimmer:
Zurück zum Thema: Ein größeres Fernsehbild wird gebraucht.
Man könnte zwar eine Lupenbrille mit entsprechenden Gläsern bestücken, aber der Komfort wäre bescheiden.
Oder ich konstruiere eine Mechanik, die den Fernseher tagsüber hinter dem Schrank verschwinden läßt. Am liebsten natürlich mit Pneumatik. Dann muss man abends nur das Ventil aufdrehen - schon fährt der Fernseher hoch. Allerdings ist Omas altes Monster dazu zu tief. Ich müßte also in ein neues, flaches Gerät investieren, welches hinter den Wohnzimmerschrank paßt ohne dass das groß auffällt. Mit etwas Suchen habe ich Flachbildgeräte gefunden, die ohne Fuß man grade 93mm tief sind. Aber die Idee wurde abgelehnt. Keine Glotzkiste. Und leider auch kein schönes großes Ventil mit Handrad im Wohnzimmer.
Die Bedienung
soll also weiterhin über
meine Mulitmedia-Steckdosen
erfolgen. Irgendwie ist solide Mechanik wohl nichts für zartfühlende Mädchen.
Also habe ich einen einfachen Beamer angeschafft. Nun liegen halt Kabel für Strom,
Video- und Audiosignal quer durchs Wohnzimmer - nicht optimal.
Also habe ich eine Aufhängung
gebaut.
Der Beamer hat Gewindebuchsen, in die Schraubbolzen kommen.
Aus Alu habe ich eine Halterung gefertigt:
Die Grundplatte hält mit einer Schraube an der Decke:
Und hält den Beamer:
Das Bild ist vielversprechend, aber eintönig:
Wenn die Kabel jetzt einfach von der Decke hängen bleiben, kriege ich was zu hören. Aber irgendwie muss ja das Videosignal in die Kiste.
Ganz klar: Ein ordentlicher Kabelkanal muss her.
Da ich nicht so viele Löcher
in der Decke haben will, scheidet der Plastik-Billig-Kanal aus dem Baumarkt aus. Ich habe
mir dafür ordentliches
Alu-Rechteckprofil besorgt. Reiner
Luxus! Eine Schraube pro Meter reicht völlig.
Leider bekomme ich solche Längen nicht in die Werkstatt im Keller. Also musste draussen gearbeitet werden. Schade, dass Winter ist.
Die Aussparungen an den Enden habe ich mit Nachbars Hilfe und seinem Knabber gemacht:
Dann sind uns irgendwie die Finger festgefroren und wir sind zusammen mit einem Heizlüfter in die Garage umgezogen.
Dort haben wir Schlüssellöcher in die Rohre gefräst - und glatt das
Fotografieren vergessen.
Hier das Ergebnis:
Probeweise montiert sieht das so aus:
Die Rohre wurden dann entsprechend der Decken- bzw. Wandfarbe gestrichen und jetzt fallen sie kaum noch auf:
Die Enden sehen so aus:
Als Leinwand dient einfach die Tapete - zum Glück ist sie fast weiß.
Jetzt kann ich endlich vom Sofa aus alles lesen:
- Hm, vielleicht ein für mich doch eher untypisches Beispiel -
Abends (oder bei herabgelassenen Jalousien) ist das Bild mit rund 2,20m Bilddiagonale total super, tagsüber ein wenig milchig:
Und wenn mal in 16:9 ausgestrahlt wird, ist das Bild immer noch groß genug:
(Eine meiner Lieblingssendungen: Sendeschluss auf KIKA - mit meinem Chill-Out-Coach "Bernd das Brot" in der Episode mit dem tollen Roboter-Arm)
Abschließend noch mal ein gleichzeitiger Blick auf das alte und neue Bild zum Größenvergleich:
Damit kann ich auch meine bessere Hälfte
begeistern!
Aus dem alten Celeron kommen
beunruhigende Geräusche. Und es ärgert mich, dass die Mühle es nicht
packt, AVI-Videos abzuspielen.
Ich brauche da etwas mehr Dampf auf der CPU!
Also ist eine Runderneuerung angesagt.
Die Wahl fiel auf ein niedliches Atom-Board und ein Selbstbau-Gehäuse:
Die TV-Karte wurde transplantiert.
Das Netzteil vorerst weiterverwendet.
Die halbrunde Ausfräsung
neben dem F-Stecker war nötig, um den Stecker mit den Fingern festdrehen zu können.
DVD-Laufwerk und Festplatte hängen aneinander - und vom Deckel herab.
In den Deckel musste ich dann doch einen Lüfter einbauen, sonst wurde der Platte zu warm.
Damit ich nicht versehentlich irgendwas auf den laufenden Lüfter lege habe ich statt Lüftungsgitter einen Schornstein spendiert. Sieht auch irgendwie viel technischer aus!
Nun kann ich nicht nur Videos und DVDs abspielen - die neue Software (Version 7.0) hat auch ein paar hübsche Spielereien drauf. So kann ich jetzt meine Emails auf dem Fernseher lesen. Das klingt zwar doof, da man nur Text anzeigen lassen kann, aber es ist prima, wenn man auf eine Mail wartet und nicht vom Sofa runter will, nur um mal eben nachzusehen, ob sie schon eingetroffen ist.
Ein weiteres
nettes Feature ist das Fritzbox-Plugin:
Wenn das Telefon klingelt, wird automatisch der Film oder
das Fernsehprogramm angehalten und die Rufnummer (bzw. der Name aus dem internen
Adressbuch) unten eingeblendet.
Bevor der Hörer nicht abgenommen wurde,
geht's nicht weiter.
Jetzt haben Anrufer auch während der Lieblingssendungen meiner Frauen eine Chance.
Den Beamer habe ich spaßeshalber ans Fenster im Obergeschoß gestellt.
Draußen lag eine schöne weiße Schneedecke.
Also die Trapez-Entzerrung auf Anschlag gedreht und den Garten zur Leinwand gemacht.
Neben der Dia-Show und diversen Musikvideos
kamen zwei Dinge besonders gut an:
Der Starfield-Bildschirmschoner, bei dem es von weitem
sehr merkwürdig aussah, was da für Punkte über den Schnee huschen.
Aber der
Brüller war das Kaminfeuer im Schnee!
Die Fotos können da echt nur einen
müden Eindruck rüberbringen. Das Auge sieht deutlich anders als die
Kamera.
Es sah wirklich nach einem anständigen Feuer aus!
Unsere neue Sitzecke hat einen Nachteil: Die Fernbedienung funktioniert auf die große Entfernung nur mäßig. Oft muss man mit dem Teil in der Luft rumfuchteln, bis der Fernseher gehorcht.
Als Lösung wollte ich einen Repeater basteln. Der sollte die IR-Signale in Sofanähe empfangen, per Kabel Richtung Fernseh-IR-Empfänger leiten und dort mit einer Infrarotdiode auf den Empfänger leuchten.
Da habe ich mal 83 Cent in einen Empfänger vom Typ SFH 5110-36 investiert.
Als Prozessor kam ein ATtiny25
zum Einsatz.
Zusammen mit einer IR-Led habe ich das flugs auf einem Steckbrett
ausprobiert. Der Prozessor wartet, bis ein Signal kommt, ballert sich
seinen kleinen Speicher mit den reinkommenden Signalen voll (28ms bei 36KHz) und
spielt sie dann über die LED wieder ab.
Da abwechselnd gesendet und
empfangen wird, kann das ausgesendete Licht keine Rückkopplung zum neuen Empfänger
bilden.
Das Ergebnis war super!
Obwohl ich für einen ersten Test den neuen Empfänger direkt neben den alten gestellt habe, konnte man die Fernbedienung sogar in die falsche Richtung zeigen lassen - trotzdem ließen sich problemlos die Programme umschalten.
Hier der C-Code für den Prozessor: ir_repeater.c
Wenn der SFH 5110-36 so Klasse ist, dann kann ich den Prozessor auch weglassen! Der Hauppauge Empfänger arbeitet nämlich auch mit 5V. Die Steckerbelegung des Empfängers für die Hauppauge Karte sieht so aus:
Für die notwendige 2,5mm Klinkenbuchse mußte ich zwar weit fahren, aber nun habe ich eine irre Reichweite. Hier der provisorisch angebrachte Empfänger:
Auf der Platine ist einfach nur der Chip und ein 100nF Kondensator über der Versorgungsspannung.
Abgesehen von der provisorischen Befestigung gibt
dieses kleine Kerlchen ein schönes
Mit dem neuen Motherboard klappt das automatische Starten des PCs vor Aufnahmebeginn nicht mehr. Jetzt muss ich also den PC durchlaufen lassen oder rechtzeitig selbst auf's Knöpfchen drücken.
Ich habe stundenlang mit GuessHelper , nvram-wakeup-Konfiguration und ACPI-Scripten rumprobiert - leider ohne Erfolg.
Der Videorecorder ist so nicht
brauchbar und das neue Motherboard flog raus. Da meine Tochter grade ihren PC aufgerüstet
hat, kam nun deren altes Motherboard zum Einsatz. Dieses aufstehen in der Nacht, um
eine Aufnahme zu starten, mußte ja ein Ende haben!
Ich habe dann mit dem umgebauten
PC glatt eine Woche lang
versucht, die Kiste zum
selbstätigen Einschalten zu bewegen - nix zu machen.
Unmengen an Infos
habe ich aus den Tiefen des Internets gefischt. Unter anderem eine Mail die angeblich von Bill
Gates stammt, indem er anregt, die Definition der ACPI-Schnittstelle so zu gestalten, dass sie
unter Linux Probleme macht.
Scheint geklappt zu haben!
Also habe ich
echt zwei Boards, bei denen ACPI völlig versagt? Kaum zu glauben!
Da ich aber endgültig die Nase voll hatte, ewig im Nebel zu stochern wie
der Hersteller diese Hardwareuhr implementiert hat, und vielleicht irgendwann
hinter die genial vergeigte Spezifikation zu kommen, habe ich einfach selbst
eine Uhr gebaut. Davon kenne ich die Spezifikation und die Schnittstelle!
Die Schaltung ist simpel:
Drauf ist ein ATmega88, der mit einem 4MHz Quarz betrieben wird. Völlig übertrieben, aber die Teile hatte ich grade zur Hand.
Die Schaltung nimmt via RS232 die Anzahl der Sekunden bis zum nächsten Einschalten entgegen, zählt diese runter und betätigt beim Zählerstand 1 Sekunde mittels eines Transistors den Einschaltknopf. Falls der PC schon an ist, würde er dann abgeschaltet. Also gibt's noch einen Eingang istAn , damit der Atmega weiß, ob er einschalten muss.
Da ich keine Lust hatte, für die serielle Schnittstelle einen MAX232 mit seinen 5 Kondensatoren zu verbasteln, habe ich einfach einen Widerstand und eine 5,1V Z-Diode genommen. Das Signal muss dann noch invertiert werden - das macht auch der Prozessor. Ich habe dafür glatt 2 Interrupts spendiert - wen Details interessieren, der schaue halt in den Quellcode cmosuhrersatz.zip oder den Schaltplan cmosuhrersatz-schaltplan.pdf
Eingebaut sieht die Uhr so aus:
Sie hängt mit diversen Strippen - die ich aus einem alten Gehäuse rausgeknipst habe - am Motherboard:
Nun musste nur noch ein kleiner Script installiert werden, der dem ATmega verklickert, wann er denn zu wecken habe. Freundlicherweise ruft der VDR-Prozess beim runterfahren alle Scripte im Verzeichnis /usr/share/vdr/shutdown-hooks/ auf und liefert dabei u.a. die Sekunden bis zur nächsten Aufnahme als Parameter. Danke! Da muss ich ja nur den Wert auf die serielle Schnittstelle schieben.
Das hat natürlich nicht funktioniert. Wäre ja auch noch schöner!
Ich muß ja die Geschwindigkeit der Schnittstelle einstellen und rufe dazu den stty-Befehl auf. Nun lauscht der VDR auf alle Ausgaben von Scripten und verweigert das Runterfahren für 5 Minuten, wenn irgendwer noch was zu sagen hat. Gedacht ist das für Hintergrundscripte wie NOAD , die damit signalisieren können, dass sie noch nicht fertig sind. Meinen stty-Aufruf kriegt der VDR mit - auch wenn ich alle Ausgaben umleite - und fährt daraufhin den Rechner nicht runter. Er versucht es zwar alle 5 Minuten - scheitert aber immer wieder an meinem Script. Nix als Ärger. Es ist zum in den Tisch beißen!
Also noch ein Workaround:
Ich habe die Geschwindigkeitseinstellung einfach in den Linux-Start eingebaut und
nun funktioniert alles wie gewünscht.
Hier der Script: wakeupmodule.zip
Zusätzlich in /etc/rc.boot/S30ctvdr diese Zeilen einfügen:
---------------------------------------------------------------------- echo "ctvdr: setze Baudrate 9600 fuer atmega-shutdown" /bin/stty 9600 -F /dev/ttyS0 ----------------------------------------------------------------------
Jetzt läuft die Mühle endlich wieder so wie sie soll. Aber kann mir mal einer sagen, warum das immer soooo kompliziert sein muss?
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Aber der Seitenquelltext (strg-U) sieht auch interessant aus, zumindest wenn man ihn mit einem Monospace Font in sehr kleiner Schriftgröße betrachtet.