Einleitung |
Meine Idee |
Elektrische Glucke |
Wir bekommen Zuwachs |
Spielkram |
Umzug |
Probleme |
Ein einsames Küken |
Auszug |
Junghuhn |
Hühner vor der Kamera |
Hühner sind absolut faszinierende Tiere. Und außerdem ziemlich nützlich. Nicht nur wegen der Eier - die machen auch einen 1a Dünger für meine Tomaten und Habanero Pflänzchen.
Sie futtern so ziemlich alles, was bei Tisch übrig bleibt und brauchen relativ wenig Pflege.
Und als Küken sind sie einmalig niedlich!
Da habe ich doch große
Lust, so ein paar Küken zu Hühnern großzuziehen.
Was da an Bastelpotential
hintersteckt!
Erstmal darf ein Kükenstall eingerichtet werden. Anfangs reicht natürlich ein Pappkarton, später sollen sie in den ehemaligen Kanninchenstall umziehen.
Der kriegt dann eine automatisch öffnende und schließende Hühnertür, 'ne Hühnerleiter, Futter und Trinkwasserautomatik für den Urlaub, evtl. 'ne Webcam zum Überwachen des Eierlegens und so weiter. Ein Freigehege müsste gebaut werden - am Besten mit Draht überdacht, falls nochmal 'ne Vogelgrippewelle hier rüberschwappt.
Jetzt muss ich nur noch den Rest der Familie von den Vorteilen überzeugen.
Die Reaktionen waren dann doch gemischt. Ich sag's mal so:
Je jünger die Familienmitglieder desto größer die Zustimmung.
Letztendlich
hat es aber gereicht, so dass wir beschlossen haben: Sonntag gehts zum Hühnermarkt!
Die Vögel können problemlos ohne Mutter (Glucke) aufwachsen, brauchen aber ab und zu was warmes. Üblicherweise hängt man deshalb 'ne Wärmelampe über den Pappkarton.
Viel zu simpel!
Ich habe lieber eine geregelte Flächenheizung
gestrickt. Da es bereits Samstag Nachmittag war, musste ich auf rumliegende
Teile zurückgreifen.
Das Teil sieht so aus:
Eine in der Höhe verstellbare
Alu Platte steht auf 4 Gewindestangen und ist unten schwarz lackiert.
Auf der anderen Seite ist die Regelelektronik schön in Heißkleber
versenkt, daneben ein 24V Schaltnetzteil.
Hartfaserbrettchen - mit Heisskleber verleimt - bilden ein Gehäuse für die Elektronik.
Da ja hunderte Hühnerzüchter und Reptilienfreunde sich sowas nachbauen wollen, hab ich den Schaltplan mal schön am PC gezeichnet:
Natürlich ist so ein 600Volt 20Ampere IGBT leicht überdimensioniert für ein 24V/3A Netzteil. Aber der lag halt grade rum...
Kurz zur Funktion: Der IGBT ist die Heizung. Über dem fallen fast die
gesamten 24V ab. Die Widerstände sind so eingestellt, dass (Poti in
Position A) bei einem 35° warmen Heissleiter der IGBT gerade dicht
macht (28° wenn das Poti am anderen Anschlag steht). Kühlt der NTC ab, steigt
die Basisspannung und der IGBT wird soweit leitend, bis der durch den Strom an R3 verursachte
Spannungsabfall die Emitterspannung soweit anhebt, das er wieder dicht macht. Das Gebilde ist
damit eine temperaturabhängige Stromquelle. Sobald die Temperatur unter die eingestellte
fällt, reißt der IGBT den Kanal auf und heizt nach.
Da ich an R1 mehr als 5V
brauchte, wurde ein LM7805 mit der
Z-Diode um 2,4V angehoben. Man
könnte R1 auch umdimensionieren und direkt an 24V anschließen, dann wäre
die Regelung aber extrem schwammiger.
Auf dem Hühnermarkt haben wir uns dann für 2 kleine gelbe Flauschbällchen (ca. 1 Woche alt) entschieden. Mit Pappkarton hat der ganze Spaß 3 Euros gekostet. Den gleichen Betrag hab' ich dann noch für 'ne Tüte Kükenmehl (Hühner-Alete) investiert und auch noch 20 Cent für einen Blumentopfunterteller als Tränke draufgelegt.
Hier sind die beiden Babies - mollig warm unter ihrer neuen Mammi:
Während der Rückfahrt haben wir schon bemerkt, dass die kleinen
eine recht kräftige Stimme haben. Was wir nicht wussten war, dass Küken
auch schon mal aufeinander losgehen wenn sie sich nicht kennen. Die scheinen wohl
mit hundert anderen in einer Box gewesen sein - und waren sich bisher nicht
begegnet.
Da hat das eine Küken dem anderen fies den Zeh angepickt.
Der Tip einer erfahrenen Hühnerzüchterin: etwas Maggi auf's Gefieder. Die machen viel mit dem Geruchssinn - und wenn beide nach Maggi müffeln, vertragen sie sich wieder.
Das hat funktioniert - der Zeh bleibt aber kaputt.
Die Küken wurden natürlich als neues Spielzeug im Wohnzimmer untergebracht. Damit meine Frau keine Angst vor nächtlichen Übergriffen haben muss, wurde der Karton ausbruchssicher vergittert.
Witzig ist, wie die Vögel trinken: Erst den Schnabel eintauchen, damit sich ein Tropfen im Schnabel festhängt
Dann den Kopf in den Nacken, damit der Tropfen runterläuft.
Ein mühseliges Geschäft. Man, bin ich froh, dass ich Lippen hab!
Die Küken sind total neugierig und finden Kinderspielzeug toll.
Das Leben als Huhn
bei uns ist nicht das schlechteste.
In der Sonne auf dem warmen Parkett ein
wenig chillen
Nahrung Satt:
Manchmal stehen sie sich selbst auf den Füßen
Oder werden auch schon mal herumgetragen. Da es Vögel sind, haben sie ein ausgeprägtes Balancegefühl.
Da die Kleinen wirklich schnell wachsen, ist die Glucke eigentlich zu klein. Also kam ein Expander dran (einfach 'ne größere Alu-Platte druntergeschraubt).
Die Tierchen haben natürlich auch Namen: Links steht Ginger, rechts die momentan einbeinige Mono. Mono hat wohl immer noch mächtig Aua im Fuß und macht daher gerne einen auf Flamingo, damit ihr keiner drangeht.
Sie ist aber sonst genau so munter wie Ginger. Und genau so neugierig.
Küken und kleine Kinder sind eine ideale Ergänzung. Hier ein Suchbild:
Auch im Garten machen sie sich prima:
Da die Kleinen permanent Laute von sich geben - außer es ist dunkel -
stören sie auch ein wenig.
Gut - wenn das Licht abends aus ist,
werden sie schon ruhig, aber wenn man den Fernseher anmacht, wollen sie
mitreden.
Daher ist der Karton auf die überdachte Terrasse gewandert. Das hat
die Akzeptanz ungemein erhöht.
Leider gab es am nächsten Tag ein fettes Unwetter und alles wurde überschwemmt.
Deshalb sind die beiden nun frühzeitig in den Kaninchenstall gezogen.
Da ist auch zusätzlich Platz für ein schönes großes Sandbad (Die gelbe Kiste mit Vogelsand).
Tür zu und sie sind sicher vor dem Marder und Nachbars Katze.
Ginger hinterläßt blutigen Kot. Da ist irgendwas nicht in Ordnung.
Leider
hat sich das nicht verbessert. Eine Bekannte, die auf dem gleichen Hühnermarkt 15 Küken
vom gleichen Händler gekauft hat, hat das gleiche Problem mit ihren Küken. Puh, dann
habe ich wohl nix falsch gemacht, sondern die Biester waren schon krank.
Zwei Tage später hat Ginger sich nicht mehr gerührt und wurde für die letzte Reise verpackt.
Natürlich ist sie nicht in der Alttiertonne gelandet.
Jetzt hat Mono seinen Namen noch aus einem zweiten Grund. Und findet das gar nicht witzig.
Die ganze Zeit schreit es laut nach dem Schwesterchen. Davon ist es fix und fertig und wir müssen es von Hand unter die Glucke setzen.
Wenn man sich mit Mono beschäftigt ist sie eigentlich zufrieden und piepst vergnüglich vor sich hin. Und unsere Kleine freut sich, dass das Spielzeughaus nun einen echten Bewohner hat.
Mono ist auch recht geduldig, wenn es Frachtgut spielen soll.
Unter der Wärmeplatte mit der neuen Gardine kann man prima relaxen.
Aber wenn man aus dem Zimmer geht, ist das Geschrei groß! Sobald dann jemand ins Zimmer kommt, wird er sogleich als Spielkamerad in Beschlag genommen und sie flitzt hinterher. Da sie inzwischen recht funktionsfähige Flügel hat, ist vor ihr auch nichts mehr sicher. So sitzt Mono mir total gerne im Nacken.
Aber auf Dauer mag ich nicht den Hühnerclown machen.
Also muss irgendwie ein Ersatzschwesterchen her. Versuche mit einer erfahrenen Puppenmutter waren zwar recht aussichtsreich...
Und fielen auch zur Zufriedenheit des Kükens aus.
Aber leider ist diese Puppenmutter nicht immer verfügbar - und auch ihre Geduld reichte nicht aus.
Wir haben daher beschlossen, Mono zur Adoption
freizugeben.
Nach nur 6 Tagen, in denen sie es von Anfangs 50g auf nun satte
83g gebracht hat, ist sie stabil genug, es mit ihren übrigen Schwestern aufzunehmen
(die 15 Küken der Bekannten). Von denen sind allerdings nur noch 7 gesund.
Hier ein Abschiedsfoto, bevor sie mal wieder eine Reise im Pappkarton antritt:
Ihre sieben Schwestern haben sie ganz gut aufgenommen. Und das laute Rufen (90mal pro Minute) hat schlagartig aufgehört.
Jetzt hoffen wir, dass die wenigstens
gesund bleiben und wir irgendwann mal unsere Mono als stolze Henne besuchen können. Die
unter den anderen rauszufinden ist wohl möglich:
Man muss ja nur auf den rechten Fuß
schauen.
Mono hat sich prächtig entwickelt. Nach 3 Wochen haben wir sie besucht:
Der Fuß ist gut abgeheilt
Ohne auf den Fuß zu sehen, ist sie von ihren Geschwistern kaum zu unterscheiden:
Hier noch ein paar Hühnervideos aus glücklichen Kükentagen:
So funktioniert das Trinken(0,5MB)
Beim Essen muss man die ganze Zeit reden: Es ist wahrscheinlich ein Weibchen(0,2MB)!
Auf die Plätze, fertig, Los! Ein spurtstarkes (0,2MB) Kindchen...
Erste Flugversuche (3,5MB). Man beachte die beeindruckende Lautstärke!
Mein Haus, mein Wagen(0,4MB), ...
Fütterung der Junghühner (2,0MB)
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Aber der Seitenquelltext (strg-U) sieht auch interessant aus, zumindest wenn man ihn mit einem Monospace Font in sehr kleiner Schriftgröße betrachtet.