Jeder an Elektrik interessierte
Bastler wird wohl schon
mal was von einer Reihenschaltung gehört haben. Alle anderen können es in
der Wikipedia nachlesen.
Zu Demonstrationszwecken hab ich mal so ein Teil zusammengelötet.
Wie man sieht besteht die Schaltung aus der Batterie, dann kommt
hintereinander ein Taster, zwei LEDs, noch ein Taster und schließlich noch ein Widerstand
in Reihe (um den Strom durch die Leuchtdioden zu begrenzen).
Als Batteriehalter
hatte ich kein so'n U-förmiges Plastikteil zur Hand. Daher dient ein alter Magnet aus
'ner Festplatte als Batteriehalter. Der blaue Klebestreifen verhindert, dass man
die Batterie nicht mehr losbekommt. Der Magnet hält echt ganz gut!
Auf den 9V-Clip hab ich verzichtet und die Drähte direkt angelötet.
Na ja, wenn man keinen Taster drückt, bleiben die LEDs dunkel.
Drückt man beide Taster, leuchten beide LEDs auf. Ist ja wohl klar und beeindruckt nicht die Bohne.
Aber was passiert, wenn man nur einen Taster drückt?
Nun, eigentlich
dürfte gar nix passieren, da der Stromfluss im 2. Taster ja unterbrochen ist.
Wie aber der Titel schon ahnen lässt: Richtig, es passiert etwas quasi unmögliches: Eine LED leuchtet!
- Und der andere Taster bewirkt das Leuchten der anderen LED.
Das ist irgendwie nicht das, was die Physiklehrer uns damals erzählt
haben!
Ja, das hat mein Physiklehrer damals auch gesagt, als ich ihm diese Schaltung
mitgebracht habe. Und er hatte Recht! Aber was ist da faul?
Diese Trickschaltung
ist soooo alt, dass sie vielleicht kaum einer mehr kennt. Die erste Version
davon habe ich 1979 bei einem Jugend-Forscht Wettbewerb in Braunschweig
nachts mit Hardo in einem Hotelzimmer zusammengebraten. Es kann also nicht
so schwierig sein.
Werfen wir mal eine Blick auf die Einzelteile.
Die kleinen Platinchen sind eigentlich nur als Zugentlastung für die LED-Beine da. Weil alle, die das Glück haben, die Schaltung selbst in den Händen zu halten, natürlich an den Kabeln ziehen und LED und Schalter von allen Seiten betrachten wollen, musste ich die filigranen Bauteile daher ein wenig verstärken. Ich hoffe, man kann aber auf den Fotos erkennen, dass die Platinen nix verbergen...
Also: Ich versichere,
dass an den Lochrasterplatinen nix dran ist, außer eben den angelöteten
Kabeln und der Led bzw. der Taster.
Die Kabel sind auch wirklich Kabel - und nicht etwa
innen hohl. Das kann man an den Lötstellen auf der Platine auch ganz gut erkennen.
Das Brett ist es auch nicht. Die Schaltung funktioniert natürlich auch ohne das Brett.
Und weil jemand gefragt hat:
Zwischen LED und Platine ist auch nix verborgen.
Da die LED einen kleinen Abstand
zur Platine hat, kann man
glatt durchsehen:
Die Drähte sind auch nicht hohl, oder aus lackisolierten Einzellitzen (HF-Litze) zusammen gesetzt. Hier sieht man die Adern in die Platine gehen und in einer einzigen Lötstelle enden.
Zur Demonstration habe ich ein Kabel an einer Lötstelle vor dem Löten mal etwas aufgedröselt.
Hier erkennt man durch die Löcher auch gut die LED auf der anderen Seite. Damit ist auch klar, dass zwischen Lötstelle und LED-Pin nix getrickst ist.
Irgendwann werde
ich mir die Mühe machen, euch genau zu erklären, wie das Teil funktioniert
und wie man es nachbaut, damit Ihr damit vielleicht auch mal jemanden verwirren könnt.
Aber dieser Moment ist nicht jetzt. Ätsch!
Wer glaubt, zu wissen, wie das Gebilde funktioniert - oder meint,
noch andere Fotos zu brauchen, klicke jetzt auf den Kommentieren Link.
Nachtrag 19.9.2006
So, die Lösung mit Bauanleitung ist fotografiert und getippt - der Schaltplan
endlich gezeichnet. Jetzt könnt
ihr die Lösung haben.
Da es blöd wäre, wenn sich jeder die Bauanleitung "ergooglen" könnte, wird sie
natürlich hier nicht veröffentlicht. Wie soll man jemanden mit dem Teil verwirren,
wenn es jeder kennt?
Also: Die Lösung kriegt jeder, der sich wirklich dafür
interessiert. Dafür hab ich eine recht wirksame Hemmschwelle: Die Lösung kriegt, wer
mir eine Ansichtskarte
(möglichst von seinem Wohnort)
schreibt. Ja, es muss eine Postkarte sein, mit Briefmarke und meiner Adresse drauf.
Email, Brief, Päckchen und Paket gilt nicht! Dann irgendwas mit Reihenschaltung und
den Absender oder e-Mail Adresse schön leserlich draufkrakeln und ab die Post!
Dann trab mal los...
Nachtrag 3.10.2006:
Hm, einige
Spezialisten haben vermutet, die Batterie sei nicht Original. Da sei was mit vermacht!
Und der Magnet - das sei auch Zauberei (oder so).
Das lass ich natürlich nicht auf mir sitzen. Also hab ich eine nagelneue Packung Batterien gekauft, die ich wirklich unverändert benutze.
Inzwischen habe ich auch einen schönen 9V-Clip besorgt. Nun kann ich die Batterie ohne löten wechseln und natürlich auch mitgebrachte Batterien von Ungläubigen einsetzen.
Einen 1K Vorwiderstand in Reihe:
Ok, bei 20mA und 9V braucht man eigentlich 470 Ohm, leider ist die Schublade mit 470 Ohm momentan aber leer. Ich versichere: mit 470 Ohm würde es auch gehen. So sind die LEDs halt nur ein wenig dunkler.
Alles zusammengestöpselt gibt das bekannte Bild:
Und wieder mit der ungewöhnlichen Verhaltensweise:
Und das auch ohne den Magneten als Halteclip...
Verwirrend, nicht wahr?
Hinweis: Nein, die LEDs werden nicht
in Gegenrichtung über ihre Durchbruchspannung betrieben.
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Aber der Seitenquelltext (strg-U) sieht auch interessant aus, zumindest wenn man ihn mit einem Monospace Font in sehr kleiner Schriftgröße betrachtet.