Dieses ist die hundertste Seite auf meiner Internetpräsenz. Da erwartet man doch eigentlich was ganz besonderes. Irgendwas spektakuläres vielleicht. Klar, sowas würde ich auch gerne anbieten! Merkwürdigerweise ist aber genau jetzt das absolute Knallerprojekt weit und breit nicht auszumachen.
Also mache ich genau das Gegenteil:
Manches wird ja nie fertig. Aus unterschiedlichen Gründen sind manche Projekte einfach nicht erfolgreich. Oder wurden aus Blödheit total vergeigt. Oder aus Faulheit einfach fallen gelassen.
Hier sind diverse solcher Leichen nochmal ausgebuddelt, abgelichtet und wieder beerdigt worden.
Elektronisches Schlagzeug |
Waschmaschine |
Styroporschneider mit Temperaturregelung |
Blick in einen LNB |
Im Keller is mal wieder Bombenstimmung |
Werkstatt aufräumen |
Ammoniak-Brenner |
Ölwechsel |
Als meine Tochter den elternbegeisternden Wunsch nach Instrumentalunterricht am Schlagzeug äußerte, war klar, dass das zugehörige Instrument nicht einfach am nächste Tag angeschafft wurde. Die Teile sind ziemlich teuer und laut.
Da nicht klar war, ob das überhaupt etwas für sie
ist, sollte es eine Probezeit geben.
Ich habe die Zeit genutzt, und ein elektronisches Schlagzeug entwickelt, damit man zu Hause fein mit Kopfhörer üben kann.
Hier die erste kleine Trommel mit Piezo-Aufnehmer:
Im Vordergrund die Platine mit entnommenem Prozessor - der
muss inzwischen was anderes steuern.
Auf dem Holzklotz sitzt der Piezo und fühlt mit einem Stück Schaumstoff am Bespannstoff:
Eine Fußmaschine habe ich auch gebaut. Der Bespannstoff fehlt hier - der Hammer haut direkt auf ein Stück Latex-Matratze.
Statt der üblichen Kette habe ich Hochseeangelschnur im Antrieb verbaut. Hält wahrscheinlich nicht ganz so lange...
Der Piezo sitzt hinten an dem Latexklumpen:
Der Krempel hat mit einem Kanal auch ganz gut funktioniert. Schöne Anschlagdynamik. Keine merkliche Verzögerung. Der Prozessor misst mit maximaler Geschwindigkeit die Piezo Spannung, erkennt einen Anstieg, bestimmt das Maximum und generiert dann ein MIDI-Telegramm, welches an einen Synthesizer geht. Der generiert daraus dann ein Geräusch.
Es hat Spaß gemacht, mit
'nem Drumstick auf der kleinen Tom mal Base-Drum, mal Hi-Hat zu spielen.
Durch probieren auf einem echten Schlagzeug fand ich dann aber das Rückfedern
des Schlagstockes als zu weich und zu gedämpft. Stuhl-Bespannstoff ist halt doch
kein Trommelfell.
Ermutigt durch den 1-Kanal Aufbau habe ich eine Platine mit 8 Kanälen entwickelt.
Schaltpläne: 100schlagzeugschaltplan.zip
Die Schaltung
hat die Spitzenwerterkennung und inzwischen auch eine Eingangsfilterung in Hardware eingebaut.
Eigentlich simpel - aber bei 8 Kanälen kommt ganz schön was zusammen.
Leider habe
ich den Kram nie richtig zum laufen bekommen. Die Spitzenwertmessung hat sich einfach zu gerne
Störungen eingefangen. Auch war der Prozessor mit 8 Kanälen echt überfordert.
Das menschliche Ohr ist da doch
recht empfindlich, wenn ein
Schlag leicht zeitverzögert kommt.
Als meine Tochter dann
von meinem Chef ein uraltes Schlagzeug zum Üben bekam, war der Tod des
elektronischen Schlagzeugs absehbar.
Als die Festplatte mit dem Quellcode verreckt
ist
und direkt danach die Platte mit dem Backup, war er besiegelt.
Das Teil will ich wieder zum Laufen bringen. Eigentlich. Da sie jetzt aber schon über ein Jahr nur Platz weg nimmt und Staub sammelt, ohne dass ich irgendwas anderes damit gemacht hätte, als sie schimpfend einmal die Woche von einer Seite zur anderen zu schieben, muss ich davon ausgehen, dass sie nie wieder waschen wird.
Woran liegt's?
Die Motorregelung habe ich mit dem AtMega8 Prozessor über die serielle Schnittstelle nicht in den Griff bekommen. Zu langsam.
Da müsste also ein fetterer Prozessor drauf, der das Ganze direkt vor Ort erledigt. Ist allein von der mechanischen Seite ein Angehen und wurde daher immer wieder verschoben.
Aber dem Ingenieur ist nix zu schwer: inzwischen läuft das Ding wieder.
Siehe hier.
Mein alter Styroporschneider geht eigentlich ganz gut und sieht so aus:
Schön mit simpelst verstellbarem Anschlag:
(Dabei verschiebt man das Querholz incl. Diagonalstrebe und der ganzen Platte auf der linken Seite).
Die Längenausdehnung des Konstantandrahtes wird durch eine Federvorspannung ausgeglichen:
Wenn man das Styropor schnell schiebt, gibt es einen schönen dünnen Schnitt. Wird man langsamer oder hält sogar an, wird der Schnitt deutlich breiter, weil dem Draht weniger Wärme entzogen wird und er damit heißer wird.
Die Idee war nun,
aufgrund der temperaturbedingten Widerstandsänderung des Drahtes Rückschlüsse
auf die Drahttemperatur zu ziehen. Damit wollte ich einen Regler aufbauen, der die
Drahttemperatur schön konstant hält. Metalle sind
Kaltleiter, also hat ein heißer Draht einen erhöhten
Widerstand.
Ich habe den Draht mit einer Stromquelle betrieben und die Spannung
über dem Draht gemessen. Die war damit direkt proportional zum Widerstand.
Im ersten Ansatz habe ich einfach mit einem Regler den Strom automatisch so angepasst,
dass die Spannung konstant bleibt. Damit müsste dann ja auch die Temperatur konstant
bleiben.
Den Denkfehler hatte ich anfangs nicht bemerkt.
Ich hätte
dafür ja einfach nur eine Spannungsquelle nehmen müssen - so wie ich das Teil
bisher immer betrieben habe.
Als Kaltleiter regelt sich der Draht
eigentlich auch selber (deshalb funktionieren Glühbirnen). Nur ist diese Regelung
extrem weich.
Wenn ich
nun gegen den heißen
Draht puste, müsste der Widerstand sich also verringern.
Das hat gar nicht funktioniert. Das Problem ist, dass die Widerstandsänderungen bei Kupfer echt minimal sind. Und bei Konstantan nahezu Null - daher der Name von dem Zeugs. Auch muss dann noch ein wenig Mathematik hinzukommen - ich muß schließlich Strom und Spannung kennen, um den Widerstand auszurechnen. Und wenn man dann den Strom verändert, muss man komplett neu rechnen.
Das geht also wohl nur mit einem Prozessor. Da die beobachteten Widerstandsänderungen aber dermaßen minimal waren, wurde das Vorhaben dann doch eingestampft.
Wie sieht ein LNB eigentlich von Innen aus?
Also die 2 Schrauben für
die Filtereinstellung unter dem Lack losgedreht und das Gehäuse
aufgehebelt. Ging echt total schwer auf. Hat sich wirklich sehr stark gewehrt.
Nach dem Öffnen fand ich den Grund:
Es waren 3 Schrauben. Da die 3. noch drin war, musste der Alu-Druckguss abgerissen werden. Bei genauerem Hinsehen, hätte man die Schraube unter dem dicken Lack allerdings auch erkennen können.
Was man tunlichst nicht vor der Bank oder im Bahnhof stehen lassen sollte:
Kann man überall mit hin nehmen und es klaut einem so schnell keiner. Damit puste ich schon mal PCs wieder sauber oder mache auf dem Dachboden die Heizungswartung.
Ist natürlich Klasse, wenn das Teil im Kofferraum liegt und ein uniformierter All-Gemeiner Kontrolleur einen daraufhin in ein längeres - meist kostspieliges -Gespräch verwickelt.
Was soll die Aufregung? Das Teil ist total harmlos und besteht aus meiner portablen Pressluftpulle (umlackierte Propangasflasche) und einer alten Bastelplatine aus den Frühzeiten der Computertechnik. Das Kabel ist nirgends angeschlossen, die Anzeige stromlos, da keine Batterie dran ist.
Um es mal klar zu stellen: Ich mache nix mit Knallerei oder ähnlichem. Chemie ist für mich ein Buch mit 7 Siegeln und ich wende sie lediglich zum Platinenätzen und Bierbrauen an.
Es wird daher
auf meiner Homepage nix gefährliches in der Richtung geben.
Echt.
Diese
Pulle ist lediglich der Platzhalter dafür, dass ich mal deutlich sagen kann, was
ich nicht mache!
Ich vermute jedoch, dass mir das wahrscheinlich wieder kein Schwein glauben will.
Also sollte ich zu Hause mal unerwünschten
Staatsbesuch bekommen, kriegen die Jungs wahrscheinlich Schweißperlen auf der
Stirn. Insbesonders wenn neben der Buddel 'ne Dose frisch gemahlenes Alu-Pulver (zum
Glitzer-Lackieren) lagert.
Chef, kommse mal in Keller, wir haben da was, dass Sie
sich ansehen sollten...
Das Projekt läuft jetzt seit über 10 Jahren. Kommt aber eigentlich nie so richtig zum Abschluss. Das ist kein Wunder, sondern liegt angeblich daran, das die Entrophie im Universum stets zunimmt. Warum sie das so gerne in meinem Keller tut, ist mir allerdings ein Rätsel.
Ärgerlich ist, dass es hier in der Gegend gelegentlich dermaßen heftige Entropieschübe gab, das meine komplette Bastelei völlig unmöglich wurde:
Natürlich nimmt man sich jedes mal Besserung vor. Letztens habe ich zum ersten Mal eine ganze (recht kleine) Kiste uralten Krempels zum Wertstoff-Hof gekarrt. Ich war richtig stolz auf mich. Aber wie das immer so ist: am nächsten Tag hat mir ein Kollege 3 Kisten Bastelkram mitgebracht, den er nicht mehr braucht.
Der Traum wäre
eine eigene kleine Halle.
Voller Regale.
Voll mit all dem Zeug, das man so ansammelt.
Und dann mit 'nem eigenen Einkaufswagen dran vorbeischlendern und einpacken,
was man für die Realisierung der Idee von gestern Nacht so braucht. Total
geil! Keine Kasse, keine Werbedurchsagen von der Decke. Und vor allem: Keine
von diesen elektronischen Kundenscheuchen die mir den Aufenthalt im örtlichen
Baumarkt jedesmal total verleiden, weil ich manchmal meine eigenen Gedanken
nicht mehr verstehe, wenn mich an jeder Regalzeile ein Monitor anbrüllt,
ich müsste diesen Kleber,
jenen Silikonabzieher oder irgendeinen
sonstwas-Pups unbedingt besitzen. Besonders fies sind die neuen mit Bewegungsmelder.
Du glaubst, du hast 'ne ruhige Ecke gefunden, da dröhnt dir plötzlich
ein Tätääääh entgegen und die kleine schwarze Fläche entpuppt
sich als Werbemonitor. Ich bräuchte nicht mal eine Ecke, in der ganz leise
permanent die Wiederholung der letzten 3 Myth-Buster Folgen gezeigt wird.
In meiner Halle hätte ich lieber ein Stehpult mit integriertem Monitor, auf
dem permanent Protel läuft.
Wo ich schon träume:
im vorderen Teil der Halle ist genügend Platz für all die schweren
Maschinen von Schweissgerät über Drehbank, CNC-Fräse und Amboß,
mit denen man Schrott wieder flott machen kann. Meinetwegen auch ein alter
mechanischer Flipper, falls mal Besuch kommt.
Und hinter der Halle ist Platz, um den Krempel
ungestört ausprobieren zu können.
Welch ein Traum!
Aber unter Umständen führt mehr Platz auch zu noch mehr Chaos. Möglich wärs.
Vielleicht räume ich morgen doch mal wieder für'n Stündchen die Werkstatt
auf...
Gesetz des Lebens: Du kannst nicht gewinnen. Du kannst nicht aufhören. Du kannst nicht verzichten.
Ein Kollege erzählte begeistert von einem Entsorgungsunternehmen
wie diesem,
bei dem jemand rumfährt, seinen Kunden vor Ort deren überflüssiges
Ammoniak
verbrennt und dafür ein paar tausend Euros am Tag nimmt. Das wäre doch
ein prima Job!
Ob ich nicht mal sowas entwickeln könnte. Da könnte
man doch tierisch reich
mit werden!
Nachdem ich das wochenlang in der Mittagspause immer wieder hörte, fand ich, dass ich da was tun muss.
Klar habe ich Lust zu sowas. Ammoniak-Luftgemische sind innerhalb der Explosionsgrenzen explosiv. Das verspricht 'ne Menge Spass und neuer Erfahrungen.
Also wurde mal eben ein Versuchsaufbau zusammengebraten, der sich stark an diese Patentschrift (darin runterscrollen, ist weiter unten auf deutsch) anlehnt:
Der Ammoniak-Injektor sollte erst nach dem Venturi-Prinzip funktionieren, wobei ich Pressluft durch ein in der Mitte verengtes Rohr blase. Das hat aber nicht hingehauen, weshalb ich jetzt den Ammoniak aktiv über einen Druckminderer in das Brennrohr spritze.
Der silberne Behälter enthält das fies stinkende Zeug, ein Druckluftanschluss sorgt dafür, dass das Ammoniak aus dem Behälter raus will.
Da Ammoniak so schlecht zünden will, braucht es anfangs etwas Benzin. Das kommt in den roten Spritz-Behälter.
Allein mit dem Benzin ergibt sich ein beeindruckender Flammenwerfer. Aber mit der Ammoniakeinspritzung geht das Teil so richtig ab!
Leider verbrennt dabei nicht alles Ammoniak restlos. Die Vernebelung ist wohl nicht ganz so sauber. Es stinkt also gewaltig!
Ein wenig
ärgerlich war, dass ich das auf dem Rasen hinter dem Haus getestet habe. Ich hatte
zwar eine alte Kellertür als Schutz auf den Rasen gelegt, aber da ist wohl doch
'ne ganze Menge von dem NH3 weiter geflogen und unverbrannt auf das zarte Grün
gerieselt.
Aber inzwischen ist der Rasen schon fast wieder nachgewachsen.
Mein Kollege hat, nachdem ich ihm diese Bilder gezeigt habe, dann auch nicht weiter nachgefragt.
Irgendwie war das Thema damit durch.
Dieses ist ein ganz besonderes Projekt, denn
meine Frau hat ihm ein
gegeben.
Unglaublich, nicht wahr?
Und dass trotz der gefährlichen Benzinfackel, dem
fürchterlich beißenden Ammoniakgestank und letzendlich dem riesigem Loch im Rasen!
Kann doch gar nicht sein, oder?
Tja, man muss nur wissen wie!
Ok, und wie?
Der ganze Aufbau ist eine Täuschung, die aber
durch die Erwartungshaltung, dass ich gerne technischen Kram zusammenbastel, prima
funktioniert
hat.
Ich bin doch nicht bescheuert und puste mich selbst ins Nirvana! Also habe
ich geeignet aussehenden rumliegenden Krempel innerhalb von 10 Minuten einfach lose aufeinandergestapelt,
damit sich ein hübsch
technisch aussehendes Gebilde
ergibt. Ich musste einige Fotos machen, da irgend ein Teil immer wieder runterfiel.
Das Bild mit dem Feuer ist ein Ausschnitt aus Fingers Mehlbrenner. Wobei ich das Bild gespiegelt habe, damit der Busch dort zu sehen ist, wo bei mir der Bambus steht.
Das Loch im Rasen gab's wirklich. Kommt aber daher, dass darunter eine Sickergrube ist, die mir der Zeit etwas abgesackt war. Das Loch hatten wir mit Erde aufgefüllt, eingeebnet und wieder frisch Rasen eingesäht.
Nachdem ich günstig an einen gebrauchten Ölauffangwagen gekommen bin und Zugang
zu einer Hebebühne habe, stand dem Ölwechsel an meinem Wagen nix mehr
im Wege.
Den Auffangtrichter kann man in der Höhe verstellen, also habe
ich ihn bis zum Anschlag hochgezogen, damit ich das Auto auf bequemer Arbeitshöhe
habe. Als die Ablassschraube raus war, füllte sich auch schnell der
Trichter:
Dann sah ich, dass unten wo das Trichterrohr in den Behälter geht ein wenig Öl rauskommt. Also einen Lappen drangehalten und mich gefragt, warum da Öl rauskommt.
Das Öl wurde aber immer mehr. Diverse Papiertücher hatten sich schon vollgesogen und es lief an der Seite runter. Zum Glück lag da eine Plastikplane rum, auf die ich den Wagen dann gestellt habe.
Weinige Minuten später sah das echt scheiße aus:
Was war los? War das Teil randvoll und lief über? Der Mistkerl von dem ich das Ding habe kann was erleben! Also den Ablaufschlauch in den Ölkanister gehalten - kam aber nix. Hm, der Verkäufer hatte auch behauptet, das Teil wäre leer. Also isses verstopft oder was?
Irgendwann wußte ich echt nicht weiter und habe die Höhenverstellung gelöst und den Trichter etwas tiefer gestellt. Gloooorck - da gluckerte das Öl in den Behälter.
Der Konstrukteur von dem Teil hat sich da ja was feines ausgedacht. Ich vermute, dass das Rohr am Ende mit einer Platte verschlossen ist, die als Anschlag dient. Wahrscheinlich ist seitlich ein Loch drin, durch dass das Öl dan rausfließt. Also etwa so:
Zieht man das Rohr ganz raus, verschließt die Platte die Öffnung und das Öl geht durch die Bohrung dann lieber nach oben raus.
Ich habe fast 'ne Stunde geputzt, bis Werkstatt und Ölwagen wieder halbwegs manierlich aussahen!
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Aber der Seitenquelltext (strg-U) sieht auch interessant aus, zumindest wenn man ihn mit einem Monospace Font in sehr kleiner Schriftgröße betrachtet.