Ich habe eine Gas-Heizung im Dachgeschoss, aus der gelegentlich Wasser tropft (aus einer Rohrverquetschung). Es ist so wenig, dass es in einer Auffangschale nicht mal den Boden bedeckt. Ich habe nur Angst vor dem Tag, an dem es deutlich mehr Wasser wird, und ich es nicht merke.
Es gibt Unmengen an Wassermeldern, welche die Leitfähigkeit von Wasser ausnutzen (z.B. bei www.conrad.de ). Sobald ein Wasserschaden entsteht, überbrückt das Wasser zwei Kontakte, ein Transistor verstärkt den Strom und bringt einen Summer oder eine LED oder so was zum piepsen, leuchten oder was auch immer. Als Meldekontakt für Alarmanlagen kostet das Ding 15 Euro und braucht glatt 15mA Ruhestrom.
Die Standardgründe: Habe zuwenig Geld über, zu wenig unkonventionell oder nicht riskant , viel zu wenig Bastelpotenzial
und außerdem:
Die Elektronik braucht permanent Strom. Außerdem korrodieren oft die aus unvergütetem Material hergestellten Kontakte. Nach einem Wasserschaden ist das Teil dann oftmals unbrauchbar. Genau so einen Schrott hatte ich auch angefangen zu layouten,
hab das Teil dann aber ungeätzt in die Tonne gehauen und was vernünftiges gemacht!
Meine Version |
Wasser auf dem Boden |
Rein mechanisch |
Alternative zum Zucker |
Meine Lösung kommt notfalls ohne Elektronik aus, braucht
nur Strom, wenn Wasseralarm ist und hat sich bereits seit 2003 bewährt.
Der Clou ist
ein Zuckerwürfel als Sensor. Daraus habe ich mit einem Digitaster, einer Batterie und einem
richtig lauten Piezo-Summer einen herrlichen Wassermelder
gebastelt.
Wie man sich denken kann, ist alles in Reihe geschaltet. So lange der Zuckerwürfel den Taster gedrückt hält, ist alles in Ordnung. Kommt unerwartet Wasser, das einen gewissen Pegel (Dicke der unteren Platine) übersteigt, so wird der Würfel weich und der Taster drückt ihn zusammen. Klick. Jetzt wird's laut! Die Batterie hält etwa einen Tag durch. Bis dahin sollte sich jemand drum gekümmert haben, sonst ist es wahrscheinlich sowieso zu spät.
Hier mein Wassermelder im Detail:
Um die Dicke des Würfels genau anzupassen,
wurden einfach ein paar Unterlegscheiben benutzt. Diese Bild habe ich nach 2 Jahren
Betrieb in meiner lecken
Heizung aufgenommen.
Wie man sehen kann, ist der Würfel unten bereits leicht angefressen und
links machen sich Spinnweben breit. Notfalls muss ich Zuckerwürfelwechsel
mit in den jährlichen Wartungsplan aufnehmen.
Aber erstmal will
ich testen, wie lange der Würfel hält. Hoffentlich macht die Heizung
da mit...
Die Batterie ist noch 2 Jahre haltbar. Nächstes Jahr wird sie
daher in einen Rauchmelder umgesteckt (der lutscht sie in einem Jahr leer)
und durch ein frisches Exemplar ersetzt.
Hier noch ein paar Fotos, bevor ich den Sensor zum Fotografieren aus seinem Dauerbetrieb gerissen habe:
Das eklige Zeug in der Wanne halte ich für Kalk und Rost.
Um Wasser auf dem Fußboden (z.B. lecke Waschmaschine) erkennen zu können, muss man nur die untere Platte weglassen, 4 Beine an die obere Platine machen und sie mit etwas geeignetem beschweren, so dass der Schalter vom Würfel gedrückt bleibt. Der Zuckerwürfel ist ziemlich empfindlich. Schon bei 2-3 Tropfen Wasser geht der Alarm los. Interessanterweise scheint die Luftfeuchtigkeit die Kristallstruktur auch nach Jahren nicht zu beeinträchtigen..
Nachtrag 06/2006: Mein Keller ist pitschnass, weil ein Ablassventil undicht ist. Nachdem ich die Schweinerei beseitigt und das Ventil mit der Zange ordentlich zugeknallt habe, muss natürlich so ein Bodenfeuchtigkeitssensor daneben. Statt Platine nahm ich ein Stück Küchenarbeitsplatte, auf dem der Taster mit Heißkleber fixiert wurde.
Die
Spax-Schrauben als Beine lassen sich prima zum
justieren der Zuckerwürfeldicke benutzen.
Da ich grade keinen Summer zur Hand
habe, wurde ein Rauchmelder missbraucht:
Der Zuckerwürfel-Taster überbrückt den Rauchmelder-Test-Taster, der bei dem Melder aus einem Blechbügel besteht, der auf eine Drahtbrücke gedrückt wird. Einfach zwei Drähte drangelötet und fertig!
Reizvoll
wäre es, eine rein mechanische Lösung zu realisieren. Ich hab es bloß
noch nicht gemacht. Hier die
Idee: In einer Kunststoffröhre
(Violett), die irgendwie festgemacht ist (Blau) sind viele Murmeln (Rot) oder Kugellagerkugeln
gestapelt. Dürfen ruhig ein paar Dutzend sein. Unten ist die Röhre mit einer drehbar
(roter Punkt) gelagerten Platte (Grün) verschlossen, welche die Murmeln am rauskullern hindert.
Die Klappe wird von 2 Zuckerstücken (Gelb) blockiert. Wasser erweicht den Zucker, die Schwerkraft
zieht mit Unterstützung
der Kugeln die Klappe runter.
Jetzt kullern die Murmeln raus und poltern beispielsweise über eine alte Wecker- oder
Haustürglocke (Grau).
Klingelingeling, Klingelingeling, hier kommt der Wassermann...
So was wollte ich unters Dach an meine Heizung bauen. Die Murmeln würde ich
dann durchs Treppenhaus leiten. Das hat den Vorteil, dass ich auch informiert werde,
wenn ich bei beginnender der Überschwemmung nicht zuhause bin. Liegt ein Sack
Murmeln im Flur, fall ich auf den [was auch immer] und weiß sofort: Unterm
Dach wartet eine noch viel schlimmere Überraschung.
Wie so oft, scheue
ich mich mit Rücksicht auf die Familie, diese
schöne Mechanik zu realisieren.
Mir ist noch ein anderer Wassersensor eingefallen, den ich auch noch nicht gebaut
habe.
Eine Alternative zum Zucker ist nämlich Zeitungspapier.
Es muss
das billige Papier der Tageszeitung sein - kein Hochglanzprospekt.
Mit einem Tesastreifen klebt man einen Papierstreifen an einen festen Gegenstand, spannt den Streifen und klebt ihn an den gedrückten Taster.
Tropft nun Wasser auf das Papier, geht es aus dem Leim und der Taster öffnet.
Sowas könnte man
prima unten an einem Kellerfenster
quer über die ganze Breite
spannen. Kommt dann irgendwo Wasser durch, gibt's Alarm.
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Aber der Seitenquelltext (strg-U) sieht auch interessant aus, zumindest wenn man ihn mit einem Monospace Font in sehr kleiner Schriftgröße betrachtet.