Um es vorweg zu nehmen: Diese
Seite ist völlig unspektakulär.
Aber vielleicht interessiert
es ja irgendein Schwein,
wie man mit primitiven Mitteln mal was Ansehnliches zustande bringen kann.
Ende 1990 zog ich mit meiner besseren Hälfte in unsere neue Wohnung unter'm Dach, die ein zu großes Wohnzimmer mit Schräge an beiden Seiten hatte.
Als Raumteiler hab ich einen Schrank zusammengesteckt, der offene Regalflächen bot und so aussah, als stände er vor einer Wand. In Wirklichkeit war diese Wand eine 10mm Spanplatte, die mit der gleichen Tapete wie das Wohnzimmer tapeziert war.
Meine Werkstattausrüstung bestand damals aus
einer simplen Kress-Bohrmaschine, einer kleinen Bosch Stichsäge, einem Schwingschleifer
und meinem ganzen Stolz: Einer Metabo Oberfräse. Die Werkstatt war natürlich
der einzige Raum, in dem noch kein Teppich lag: das Wohnzimmer. Aus Fichtenleimholz
hab ich mühsam versucht, einigermaßen gerade Schnitte mit der ollen Stichsäge
zu machen, das Ganze verdeckt mit Holzdübeln zu versehen und mit Feder-Aufschraubscharnieren
in einen Schrank zu verwandeln.
Das Wohnzimmer war nahezu unbegehbar vor Säge-
und Bohrspänen, Schleifstaub
und Lackgestank. Aber hey, es
war die größte Werkstatt, die ich je hatte!
Ich hab den Schrank entgegen fast allen Möbelfabrikanten mit innenliegenden Türen gebaut. Die Kanten der Türen sind mit dem Viertelstabfräser abgerundet. Alle feststehenden Bretter haben an den Kanten lediglich eine 45Grad-Fase.
Durch die innenliegenden Türen bekommt der Schrank enorm Stabilität. Außerdem ist das eine prima Kindersicherung, wenn man die Knöpfe abschraubt, die Schraube umsteckt und die Knöpfe innen befestigt. Kinderfinger kriegen den Schrank dann nicht mehr auf! Daher wurde auch die Anfangs geplante Zentralverriegelung bis heute nicht implementiert.
Immerhin hat das gute Stück 4 Umzüge und drei Kinder überlebt. Zwischendurch wurde der Schrank mit einer Glastür und zwei Glas-Einlegeböden aufgepeppt.
So sieht er heute (Stand 7.6.2005 22:05) aus:
Da der
Schrank kinderfreundlich (große Spielfläche), pflegeleicht
und ansehnlich ist, hat er bisher
noch den Status
Dieser
bröckelt aber zugunsten einer Buchenholz Version.
Ein Nachfolger ist
daher in Planung. Und sobald mir der geplante Schrank gefällt, werde ich hier
nicht mehr viel schreiben, dafür aber mehr Lärm in der Werkstatt
machen.
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Aber der Seitenquelltext (strg-U) sieht auch interessant aus, zumindest wenn man ihn mit einem Monospace Font in sehr kleiner Schriftgröße betrachtet.