Ein neuer Tisch |
Spezialschubladen |
Die Küche ist nun gefühlte 20 Jahre alt. Mindestens! Und muß daher natürlich durch eine Neue ersetzt werden, sagt meine Frau.
Da so eine Küchenplanung eine längerfristige Sache ist, die Unzufriedenheit aber jetzt schon merklich zu hoch ist, wurde die bestehende Küche erstmal renoviert. Meine Frau hat schon mal vorgelegt: Decke gestrichen und eine neue Tapete an die Wand gekleistert. Sieht gut aus, reicht aber noch nicht. Da eines der Kinder inzwischen ausgezogen ist, brauchen wir ja keinen so großen Tisch mehr. Und deshalb wurde der verkleinert und um 90Grad gedreht.
Im Basteleifer habe ich vergessen, ein ordentliches vorher Foto zu machen. In der Kramkiste fand sich jedoch ein Bild aus der Vorweihnachtszeit, welches den alten Küchentisch mit Bank und 2 Stühlen zeigt:
Der alte Küchentisch mußte samt Bank und Stühlen komplett weichen.
Der örtliche Möbelladen hatte so einen hohen Bartisch mit Hockern rumstehen, der es meinen Frauen angetan hatte.
Das Ding hat leider einen häßlichen Fuß, der sich
prima zum stündlichen Putzen eignet:
Ist recht primitiv zusammengespaxt:
Und dafür aber gar nicht mal so günstig:
Aber ob das bei uns aussieht? Und ist das praktisch benutzbar?
Also habe ich beschlossen es einfach mal auszuprobieren.
Beim Baumarkt gab es für schlappe 35€ eine Universalplatte 260x62cm mit grau-weißem Umleimer an allen 4 Seiten. Die habe ich bei 140 cm durchgesägt und im rechten Winkel mit 3 Möbelverbindern (Gewindebolzen, M6 Schraube) und 6 Flachdübeln wieder zusammengesetzt. Zusammen mit einem Edelstahlbein ergab das diesen stylischen Tisch:
Wie man sieht, gibt's bei mir einige Detailverbesserungen: Den Tisch kann man feucht abwischen, ohne an der Tapete langzuwischen. Auch hat das Bein keinen Quadratlatschen als Fuß. Es besteht aus einem 71x2mm Edelstahlrohr an das oben ein Flansch geschweißt ist. Gut, wenn man einen WIG-Brenner hat!
Acht Schrauben halten das 106cm
lange Bein bombenfest.
Unten als Schutz für die Fliesen ein PVC-Deckel:
Das andere Bein wurde unten großzügig ausgeklinkt, um über die Wandfliesen zu passen. Zuunterst habe ich eine 6mm PVC-Schiene geklebt, damit beim Wischen kein Wasser die Spanplatte hochzieht.
Damit der etwa 110cm hohe Tisch nicht wackelt, ist er mit einer Schraube an der Wand festgedübelt:
Für dieses
eigentlich recht simple Bastelprojekt gab's von meinen Frauen ein aufmunterndes
Und für die vielen
gespaarten Euros wurde die neue Tapete mit einem Wandtattoo verschönert, eine neue Lampe
installiert und die Bank durch zwei Hochstühle
ersetzt.
Zwei weitere Stühle folgten, nachdem sich der Tisch einen ganzen Tag lang bewährt hatte.
Für mich hat der Tisch eine prima Arbeitshöhe. Zur großen Freude meiner Frau wurde daher das nach 6 Jahren intensiver Benutzung total abgenuffelte Schneidbrett in die Tonne gehauen - nicht ohne vorher ein Abschiedsfoto zu machen:
Jetzt nutze ich einfach die Tischecke mit daruntergestelltem Hocker:
Das ist noch praktischer als das Schneidbrett, da ich da auch hohe Schüsseln drunter kriege.
Unter der Spüle ist der Schrank, in dem so Kram wie Spülmittel, Topfschwämme und ähnliches lagert. Bei uns auch die Kartoffeln und Zwiebeln. Die Nähe zum Spülmittel finde ich nicht so doll.
Ich wollte den Raum unter der Spüle schon immer mal sinnvoll ausnutzen. Da muss ich mich also beeilen, bevor wir wirklich mal eine neue Küche bekommen.
Schubladen finde ich sehr praktisch, da man gut an alles ran kommt und der Raum super ausgenutzt wird. Also habe ich die Tür abmontiert und drei Schubladen gebaut:
Für die Auszüge wollte der örtliche Baumarkt unglaubliche
24,95€ pro Paar!
Sorry, aber bei 74,85€ für drei simple Auszugsschienen hört der Lokalpatriotismus auf und der Paketbote hat mir baugleiche für 4,95 das Paar vor die Tür gelegt.
Unter der Spüle sind trotz der Rohre und Schläuche Schubladen möglich - man muss nur die richtigen Einbuchtungen vornehmen.
Und die obere Schublade ist man grade 10cm tief, weshalb viele Küchenbauer sie auch einfach weglassen. Ein Fehler!
Der Innenraum der oberen beiden Schubladen wurde weiß lackiert:
Das Gebilde mit Füllung:
Da ganz unten die Kartoffeln lagern
sollen, wurde der Schubladenboden roh gelassen. So sieht man rausrieselnde Erde nicht
gleich so stark.
Der Schrank hat sich als sehr praktisch herausgestellt. Inzwischen kann ich mir gar nicht mehr vorstellen, dass ich 20 Jahre ohne diese Schubladen ausgekommen bin. Und grade die kleine obere Schublade mit Umrührutensilien kommt richtig gut an.
Ich glaube, wenn wir demnächst
mal bei Küchenhäusern auftauchen, dass die mich als schwierigen Kunden einstufen.
Und wenn ich an meinen Herd mit der Bedienung am Oberschrank denke, vielleicht
sogar als sehr schwierigen.
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