Kochen

 Juni 2006


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Ausgangssituation

Wer lange nix isst, geht tot. Um dem vorzubeugen muss man ja quasi dauernd essen. Und das kann richtig Spaß machen!  

  Die Zubereitung von Speisen ist die ersten Jahre Mamas Sache. Aber irgendwann muss man das ja mal selbst in die Hand nehmen. Wenn man dann ein Kochbuch nimmt, stellt man fest, dass man jede Menge Vorwissen braucht, um ein Rezept zu verstehen und umzusetzen. Zehn Minuten dünsten. Aha. Aber nirgends in dem Buch steht, wie dünsten geht und was dabei zu tun ist. Salz nach belieben. Sind 100g richtig? Und für die richtig einfachen Sachen gibt's gar keine Anleitungen. Dabei kann man dabei so viel falsch machen!
 

Meine Lösung

Ich versuch mal ein Rezept aufzuschreiben, dass kaum Vorkenntnisse erfordert. So als gedankliche Fingerübung...  

   

Wir kochen ein Frühstücksei

Das Rezept für Profis: Eier anstechen und 4-7 Minuten kochen, anschließend mit kaltem Wasser abschrecken.
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  Und jetzt das gleiche Rezept für uns Anfänger:  

  Dieses Rezept ist für 4 Personen.  


Zutaten:
4 Eier, 100-150ml Wasser (ein kleines Glas voll), ein Topf mit Deckel, ein Herd, ein Eierpieker, eine Uhr  

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Das Wasser kommt in den Topf, Deckel drauf, Herd auf volle Pulle.
Nein, mehr Wasser braucht man wirklich nicht. Die Eier sollen nicht schwimmen!  

  Die Eier mit dem Eierpieker an ihrem dicken Ende anstechen, indem man das Ei auf den Pieker drückt. Das verhindert, dass sie platzen. Vorsicht: rohe Eier sind zerbrechlich (ach, das wusstest du schon?)
Warten bis das Wasser ordentlich blubbert (kocht).  

  Die Eier in das kochende Wasser legen. Das geht eigentlich problemlos mit den Fingern, da das Wasser ja nur ein paar Millimeter hoch im Topf steht. Angsthasen mit ruhiger Hand können die runden Dinger aber auch mit einem Esslöffel ins Wasser geleiten.
Nun den Deckel drauf und die Uhrzeit ablesen.  

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Im Kopf 4-7 Minuten hinzuzählen und die Zeit merken. Nach 4 Minuten sind die Eier eher weich, nach 7 Minuten hart. Leider hängt das auch stark von der Dicke der Eier ab. Ich koch sie meist viereinhalb Minuten.  

  Nach etwa einer halben Minute kann man den Herd auf 1/3 der Höchstleistung zurückdrehen. Dann ist der Topf komplett mit Dampf gefüllt und Kondenswasser tropft vom Deckel.  

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Falls bei einem Herd das Blubbern dann sehr schwach wird, muss man eventuell doch noch höher drehen.  

  Warum kann man mit so wenig Wasser kochen?
Da die Eier von Dampf umgeben sind, der an ihrer Oberfläche kondensiert, solange diese noch keine 100 Grad hat, wird genau so viel Wärme vom Herd an das Ei übertragen, als wenn dieses komplett in kochendem Wasser läge.
Man spart aber jede Menge Energie - und die Eier rappeln sich nicht durch die aufsteigenden Blasen im Wasser kaputt.  

  Wenn die gemerkte Zeit gekommen ist, soll das restliche Wasser vorsichtig abgegossen werden. Dazu muss man den Deckel so festhalten, dass er nicht ganz schließt und dann den Topf so kippen, dass das Wasser raus läuft.
Zu kompliziert? Ok, lasst es einfach sein. Es ist ja sowieso kaum noch heißes Wasser drin.  

  Nun werden die Eier abgeschreckt. Dazu lässt man einfach kaltes Wasser in den Topf.  

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Und jetzt dürfen die Eier ganz unter Wasser!  

  Das Abschrecken bewirkt angeblich, dass sich die Schale leichter vom Ei löst. Versuchsreihen haben jedoch ergeben, dass die Lösbarkeit im wesentlichen davon abhängt, wie frisch das Ei ist. Wenn sich euer Ei also nur lausig pellen lässt, ist es ein frisches Ei!
Ich lass die Eier trotzdem kurz in kaltem Wasser liegen. Dann kann ich sie besser pellen, weil ich mir nicht ständig die Finger verbrenne...  

  Nun die Eier aus dem Topf nehmen. Igitt, die sind nass - aber sie trocknen innerhalb weniger Sekunden von allein.
Und nun:  

 
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Guten Appetit!
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  Was tun, wenn ich nur ein Ei kochen will? Kein Problem. Theoretisch ist das so: Je weniger Eier, desto mehr Wasser braucht man, weil der freie Platz im Topf durch Wasserdampf aufgefüllt werden muss. Aber mit 100-150ml ist man locker im sicheren Bereich.
Wenn man öfter Eier mit der gleichen Zeitdauer kocht, kann man die Wassermenge langsam reduzieren, bis am Ende kaum noch Wasser vorhanden ist. Kommerzielle Eierkocher machen es sogar so, dass sie über eine genau dosierte Wassermenge die Kochzeit bestimmen: Wenn alles Wasser verkocht ist, wird der Kocher über 100 Grad und schaltet sich ab.
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Noch mehr kochen

Ja was, Eier kochen ist zu primitiv? Das konntet ihr vorher schon? Und ihr könnt damit niemanden beeindrucken?  

  Also gut, ihr angehenden Starköche: Ihr wollt die Herausforderung? Etwas wirklich zabexotisch abgefahrenes?  

  Könnt ihr haben!
Wie wäre es mit einer echt verschärften Torte?  

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Neugierig?  

  Hier geht's zur Bauanleitung  

 
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Aber der Seitenquelltext (strg-U) sieht auch interessant aus, zumindest wenn man ihn mit einem Monospace Font in sehr kleiner Schriftgröße betrachtet.

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